Die moderne
Haarchirurgie hat sich, seit 1986 das Verfahren zur flächendeckenden
Behandlung mit Micro- und Minigrafts eingeführt wurde, sehr viel
weiter entwickelt. Trotz dieser Tatsache werden in Deutschland noch
80% der Operationen in der Haarchirurgie nach der längst überholten
FUT-Methode durchgeführt. Die Haarchirurgie hat jedoch bereits
Methoden hervorgebracht, welche ohne jegliche Narben oder Eingriffe
mit einem Skalpell auskommen und zudem weitaus höhere Anwuchsraten
der Transplantate garantieren können. Aufgrund der Tatsache, dass
fast jeder zweite Mann und ungefähr jede fünfte Frau mindestens
einmal in ihrem Leben unter Haarausfall leiden, hat das Thema
Haarchirurgie jedoch zunehmend größere Relevanz. Dies wird somit
automatisch zu einer besseren Aufklärung über die Thematik führen.
Was genau
ist die Haarchirurgie?
Die
Haarchirurgie ist ein operativer Eingriff, bei dem eigene Haarimplantate bzw. Haarfollikel, welche die die Haarwurzel umgeben und das Haar in der
Haut verankern, aus einem Spenderbereich, meist der Hinterkopf,
entnommen werden und anschließend an der gewünschten Stelle wieder
eingesetzt werden. Da es sich hierbei um einen chirurgischen Eingriff
handelt, welcher nur das ästhetische Erscheinungsbild verbessert,
ist die Haarchirurgie im Bereich der Schönheitsoperationen
angesiedelt. Da allerdings viele Menschen auch psychisch unter ihrem
Haarausfall leiden, ist es weit mehr als das.
Die
Entnahme der Spenderhaare ist das Hauptkriterium, mit welchem man die
Methoden der Haarchirurgie unterschieden kann. Beim ersten bekannten
Verfahren der Haarchirurgie, der Stanztechnik, wurden größere
Hautteile mit relativ grobem Werkzeug rausgestanzt und ohne weitere
Behandlung wieder eingesetzt. Diese Methode wurde später zur
FUE-Methode verfeinert. Hierbei werden die einzelnen Haarfollikel mit
Microhohlnadeln entnommen. Da der Entnahmeprozess auf diese Weise
weitaus länger dauert, werden die Haare in der Zwischenzeit in eine
Kochsalzlösung eingelegt, um ein Absterben zu verhindern. Nach der
Entnahmephase werden die einzelnen Follikel an der lichten Stelle in
vorbereitete Löcher eingesetzt. Die Haarchirurgie erfordert also
eine große Menge Feingefühl, weswegen es nur wenige Spezialisten
gibt. Von der Vorgehensweise der FUE-Haartransplantation, gibt es noch eine
verbesserte Variante, welche sich I-FUE-Methode nennt. Der
Unterschied ist der, dass sich Entnahme- und Einsetzphasen abwechseln
und die Follikel zwischenzeitlich im Blutplasma des Patienten mit
Nährstoffen versorgt werden. Dies garantiert eine weitaus höhere
Anwuchsrate von bis zu 95%.
Die
wohl am häufigsten vorkommende Methode der Haarchirurgie ist die
FUT-Methode, obwohl sie längst überholt ist. Hier wird mit einem
Skalpell ein Hautlappen aus dem Hinterkopf geschnitten und in die
einzelnen Follikel zerlegt. Der Schnitt wird genäht oder getackert,
die Narbe bleibt jedoch für immer. Schlussendlich ist das
Einsetzverfahren allerdings dasselbe.